Zur schnellen Übersicht sind nachfolgend einige Daten der umfangreichen und interessanten Geschichte Sprendlingens ausgewählt. Die Daten sind weder vollständig noch nach besonderen Aspekten gewichtet:

Vor ca. 10.000 Jahren bestand ein eiszeitliches Lager im Sprendlinger Wald – heute im Bereich der 2004 geschlossenen Deponie.

Um 700 n. Chr. Fränkische Besiedlung – Gräberfunde beim Bahnbau im Bereich der Ortseinfahrt Kreuznacher Straße

767: Erste urkundliche Erwähnung im Lorscher Codex 767 (22. April) – Ragner schenkt dem Kloster Lorsch zu seinem Seelheil Besitzungen in Sprendlingen – aufgrund dieser Urkunde gab es 1967 eine 1200 Jahrfeier in Sprendlingen

877: – Kaiser Karl der Kahle gibt seinen Herrenhof in Sprendlingen an das Kloster Nivelles in Belgien – Gertrud von Nivelles. Von Besitzungen dieses Klosters stammt der Name „Gertrudenviertel“. Ein Mosaik an der Hauswand des Anwesens Schnell (Seite Ernst-Ludwigstraße) erinnert an die Geschichte.

Um 1000: – die Grafen von Sponheim treten in unserem Raum in das Licht der Geschichte: Kloster Kirche Pfaffen-Schwabenheim (um 1045) - Grablege der Grafen Johann (+1340) und Walram (+ 1380). Die Sponheimer versuchen, seither ihr Territorium in verschiedenen Richtungen auszubauen. 1241 Sprendlingen und Meggelsheim (Meggelsheimer Weg - St. Johann) kommen als Lehen vom Kloster Nivelles an die Grafen.

1279 – Schlacht von Sprendlingen. Graf Johann der Lahme und der Mainzer Erzbischof treffen sich in einer offen Feldschlacht vor Sprendlingen. Es geht um den Besitz der Burg Böckelheim (Schloß Böckelheim). In der Schlacht rettet der Kreuznacher Metzger Michel Mort den Grafen und kommt dabei selbst ums Leben. Die Flurbezeichnung Michel Mort erinnert an das Schlachtfeld und den Standort des alten Denkmals. Die Grafen von Sponheim sterben 1437 im Mannesstamm aus. Das sponheimische Erbe geht an die Markgrafschaft Baden, an Kurpfalz und das Herzogtum Simmern.

1589: – ein Brand verwüstet zahlreiche Gebäude des Dorfes

1707: Bis 1700 blieb das sponheimische Erbe ungeteilt. Nach der Teilung des Jahres 1707 kam Sprendlingen in den Alleinbesitz der Markgrafschaft Baden. 1710 wurde in der Schmittstraße die Badische Kellerei errichtet.

1792-1815: Das Ende der Territorialherrschaft kam mit dem Einmarsch der Franzosen 1792. (Mainzer Republik 1794). Nach dem Wiener Kongress (1815) wurde Sprendlingen mit weiteren Territorien dem Großherzogtum Hessen zugeteilt – die linksrheinischen Gebiete wurden fortan als Rheinhessen bezeichnet. Seit 1947 gehört Rheinhessen zum neuen Bundesland Rheinland- Pfalz.

Von 1815 bis 1938 gehörte Sprendlingen zum Kreis Alzey. Im Zuge der Verwaltungsreform 1938 kam der Ort zum alten Kreis Bingen, 1969/70 zum Kreis Mainz-Bingen.

Sprendlingen gehört seit 1972 der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen an und ist Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung.

1803: Geburt von Jakob Hirschmann. Bürgermeister und Dichter.
1938: Zerstörung der Sprendlinger Synagoge
1960: Tod von Charlotte Waterbeck
1966: Inbetriebnahme der Kultur- und Sporthalle Sprendlingen
1967: 1200 Jahrfeier der Ortsgemeinde Sprendlingen
1977: Neubau der Hauptschule Sprendlingen
1998: Renovierung des Rathauses und Neugestaltung des Marktplatzes
2000: Eröffnung der neuen kommunalen Kindertagesstätte „Unser blaues Haus“.
2001: 100-jähriges Jubiläum der Katholischen Pfarrkirche
2003: Fertigstellung der Renovierungsarbeiten an der Evangelischen Kirche
2004: Die Einwohnerzahl Sprendlingens übersteigt 4000
2004: Einweihung der neuen Kultur- und Sporthalle
2004: 40 Jahre Partnerschaft zwischen Genlis, Langecourte en Plaine und Sprendlingen.
2004: Einweihung einer neue kulturellen Begegnungsstätte in der renovierten ehemaligen Synagoge
2005: Einweihung des Weinerlebnisweges "via vinea" am Wißberg
2006: Einweihung der Nordumgehung Sprendlingen
2007: 1.Sommer-Bob WM am Wißberg Sprendlingen
2008: Innenrenovierung der evangelischen Michaelskirche
2008: Die kath. Kirche St. Michael erhält eine restaurierte Mönch & Prager-Pfeifenorgel
2008: Grundsteinlegung Solarpark Sprendlingen
2008: Die kath. Kirche erhält mit Unterstützung des einheimischen Fördervereins und der Ehrenamtsförderung des Kreises aus einer profanierten Kirche in Freiburg eine "Mönch & Prachtel" Pfeifenorgel.
2008: Die ersten Module gehen ans Stromnetz
2009: Der erste Abschnitt des Solarparks wird offiziell eingeweiht, damit wird in der Ortsgemeinde ein starkes Zeichen für die Energiewende gesetzt.

2010: Der zweite Abschnitt des Bürgersolarparks geht ans Netz. Der kulturhistorische Rundgang mit der Beschreibung historischer Gebäude und Orte wird eingeweiht. Dem 100. Geburtstag der Sprendlinger Künstlerin Charlotte Waterbeck wird in einer Feierstunde gedacht.